Zum zweiten Mal in Folge blicken die Schweizer Zuckerwarenhersteller auf ein herausforderndes Geschäftsjahr zurück. 2021 setzte sich die Negativ-Entwicklung des Vorjahres fort. Zwischen 2019 und 2021 ging der Branchenumsatz insgesamt um rund ein Viertel zurück. Mit dem hohen Exportanteil von über 80% ist dieses Resultat grösstenteils auf die Entwicklung im Exportgeschäft zurückzuführen. Politische Rahmenbedingungen stellen aber ebenfalls eine Herausforderung dar.
Die Verkaufsmenge der Gesamtproduktion ging 2021 um 19,5% zurück, der Branchenumsatz sank um 12,9%. Der bereits im Vorjahr zu beobachtende Geschäftsrückgang ist in erster Linie eine Folge der Coronavirus-Pandemie. Die politischen Rahmenbedingungen stellen aber ebenfalls eine Herausforderung dar. Die vom Parlament beschlossene Verteuerung des Schweizer Zuckers stellt in einem Umfeld, das bereits von steigenden Rohstoffkosten geprägt ist, einen zusätzlichen Nachteil für den Produktionsstandort Schweiz dar.
Im Inlandgeschäft lagen 2021 sowohl die Verkaufsmengen wie auch der Umsatz 10,1% bzw. 7,3% unter dem Vorjahresergebnis. Die Importe nahmen gegenüber dem Vorjahr mengenmässig um 3,8% und wertmässig um 7,9% zu. Der Importanteil im Schweizer Zuckerwarenmarkt befindet sich mit 80,7% weiterhin auf sehr hohem Niveau und nahm gegenüber dem Vorjahr um weitere 3,0% zu. Zwischen 2019 und 2021 stieg der Marktanteil von Importeuren in der Schweiz von 76,7% auf 80.7%. Der grösste Teil (48,5%) der deutlich billigeren Importwaren wurde 2021 aus Deutschland eingeführt. Der Pro-Kopf-Konsum war mit 3,03 kg gleich wie im Vorjahr.
Auch im Exportgeschäft mussten die Schweizer Zuckerwarenhersteller Rückschläge hinnehmen. Während die Verkaufsmenge um 21,3% sank, reduzierte sich der Umsatz um 14,5 % auf 212,2 Mio. Franken. Der Exportanteil an der Gesamtproduktion betrug 2021 82,0%. Im Jahr 2021 wurden 92 Länder mit Schweizer Zuckerwaren beliefert. Dabei stand Deutschland mit einem Anteil von 25,5% auf dem ersten Platz der Liste der Exportländer, gefolgt von den USA, Frankreich und Spanien.
Zu den mit Abstand beliebtesten Zuckerwaren gehörten 2021 die Hartbonbons, die 61,7% der Gesamtproduktion ausmachten. Bei den Hartbonbons (-27,3%) wie auch bei den Gelée- und Gummibonbons (-9,0%) und bei den anderen geformten Zuckerwaren wie z.B. Dragées, Kaugummi oder Marzipanprodukte (-3,2%) entwickelten sich die Verkäufe rückläufig. Eine positive Absatzentwicklung war einzig bei den Weichbonbons (+34,1%) zu verzeichnen. Auch bei Swissmedic-registrierten Produkten (-10,0%) gab es einen Rückgang. Der Anteil der zuckerfreien Artikel an der Gesamtproduktion betrug 2021 57,9%.
BISCOSUISSE vereint unter anderem die industriellen Schweizer Hersteller von Zuckerwaren. Die in diesem Bereich tätigen 12 Unternehmen beschäftigten im Jahr 2021 in der Schweiz 890 Personen (446 Frauen und 444 Männer).
Detaillierte Daten zu den statistischen Auswertungen sind in Kürze auf der Website von BISCOSUISSE unter der Rubrik „Zahlen & Fakten Zuckerwarenindustrie“ abrufbar.