
Managing Director im Campus Hotel Hertenstein und Mitglied der Geschäftsleitung der Hospitality Visions Lake Lucerne AG
Vom Butler in Ascona zum Managing Director am Vierwaldstättersee: Tim Moitzi hat sich mit Disziplin und Leidenschaft an die Spitze gearbeitet.
Er führt mit Weitblick, bleibt aber gerne im Hintergrund – und weiss genau, worauf es in der Hotellerie wirklich ankommt.

Tim Moitzis Kindheit war geprägt von Blaulicht und Notfalleinsätzen. Sein Vater war Polizeioffizier in Wien, viele Verwandte waren bei der Sanität oder beim Militär. «Da hatte man meist mit Menschen zu tun, die Probleme hatten – oder machten.» Vielleicht, sagt er rückblickend, war das einer der Gründe, warum ihn die Hotellerie so angezogen hat: «Hinter einer Hotelübernachtung steckt fast immer etwas Positives.» Schon als Jugendlicher fühlte er sich magisch angezogen von den grossen Fünfsternehäusern, den weissen Tischdecken, der Professionalität im Hintergrund. Und er legte früh los: Mit 14 absolvierte er sein erstes Praktikum in einer österreichischen Gourmetküche mit 15 Gault-Millau-Punkten. Sein Entschluss stand schnell fest: «Die Hotellerie ist meine Welt.»
Seitdem hat der gebürtige Steirer eine klassische, fast filmreife Laufbahn hingelegt: vom Butler im Luxusresort in Ascona über F&B-Manager in Deutschland und der Schweiz bis zum Managing Director im Campus Hotel Hertenstein am Vierwaldstättersee. «Ich bin sehr früh eingestiegen und habe fast jede Station durchlaufen –
«Man bekommt direktes Feedback. Das mag ich an der Hotellerie.»
vom Service bis zur Direktion», sagt Moitzi. Genau das präge bis heute seinen Führungsstil: nah an den Menschen, klar in der Linie, offen für Neues.
Was ihn an der Branche fasziniert? «Man bekommt direktes Feedback. Wenn die Gäste einen schönen Tag hatten, sagen sie es. Wenn nicht – auch. Diese Unmittelbarkeit finde ich sehr ehrlich.» Natürlich gehören auch schwierige Zeiten dazu.
Die Krisen, die Moitzi erlebt hat, waren zahlreich. Doch statt zu klagen, erinnert er sich lieber an das Positive: «In solchen Zeiten zeigt sich, was ein Team leisten
«Wir mussten schnell reagieren – mit viel Einsatz, einer guten Planung und einem engagierten Kernteam.»
kann, wenn man gemeinsam vorausdenkt.» Gerade die Pandemie sei ein Lackmustest für Resilienz und Flexibilität gewesen. «Die Zeit nach dem Lockdown war besonders hart. Viele Saisonniers aus Deutschland, Österreich oder Frankreich kamen nicht mehr – aus Angst oder wegen strenger Vorschriften», sagt er. Dabei wollten viele Menschen innerhalb der Schweiz reisen und Ferien im eigenen Land machen. «Wir mussten schnell reagieren – mit viel Einsatz, einer guten Planung und einem engagierten Kernteam», so Moitzi.
Besonders geprägt hat ihn nicht ein einzelner Mentor, sondern viele inspirierende Persönlichkeiten entlang seines Weges – von Ascona bis Davos, vom Zermatterhof bis ins Château Gütsch. Immer wieder traf er auf Führungskräfte, die ihn unterstützten und auch machen liessen. Heute versucht er, dieses Vertrauen weiterzugeben: «Beförderung muss verdient sein – aber vor allem muss sie gewollt und begleitet sein.»
Sein Blick in die Zukunft der Branche ist klar: Wer bestehen will, muss sich konsequent an den Bedürfnissen der Gäste orientieren – ob Meeting, Hochzeit oder private Auszeit.
«Es sind oft die kleinen Dinge,die den Unterschied machen.»
«Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen», sagt Tim Moitzi. Ein Blick, ein ehrliches Wort, ein Moment, in dem sich jemand wirklich willkommen fühlt – beim Gast genauso wie im Team. Nach 26 Jahren in der Branche weiss er: Genau diese Momente machen den Unterschied – und erinnern daran, warum man diesen Weg gewählt hat.