Digitale Arbeitsmittel wie Roboter, der Anbau robuster Rebsorten, die optimal angelegte Anlage und die ökologischen Aufwertungen machen den Stokarberg bereit für schonende und umweltfreundliche Bewirtschaftung. Am 1. September 2023 findet die offizielle Einweihung statt. Nach einem Jahr Planung und sanften Baueingriffen ist der Rebberg «Stokarberg» mitten in der Stadt Schaffhausen für den nachhaltigen und ökologischen Weinbau bereit und schafft damit eine Grundlage für Weine mit bester Ökobilanz.
Es ist geschafft: Der Stützpunkt für den ökologischen Anbau von verschiedenen Rebsorten im rund einem Hektar grossen Rebberg «Stokarberg» als Innovationsbasis ist fertiggestellt und die Anlage bereit für die Weiterentwicklung des nachhaltigen Weinbaus. Nun können die zentralen Themen wie Reduktion und Verzicht des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, klimaschonende Bewirtschaftung mittels digitaler Hilfsmittel und Robotik und die Förderung der Biodiversität volle Aufmerksamkeit geschenkt werden. Weiter geht es auch um die ressourcenschonende Verarbeitung der Trauben im Keller mit demZiel, schöne Weine mit bester Ökobilanz herzustellen. Auf Labels wie die Bio-Knospe oder IP-Suisse wird vorab bewusst verzichtet und der praxisorientierte Schritt dem Administrativen vorgezogen. Anders ausgedrückt: Die Labels werden übersprungen und der Fokus ausschliesslich auf die gesamte Ökobilanz gelegt. DasProjekt verfolgt den konsequenten Schritt in Richtung des «grünen Weines» mit dem Nebeneffekt, wichtige Erfahrungen insbesondere im Bereich Digitalisierung im Rebbau zu sammeln. Dieser Weg beschreibt die angestrebte Verbesserung der Ökobilanz von der Rebe bis in die Flasche von bis zu 60 %. Damit wird der Weg für definierte Handlungsfelder geebnet wie beispielsweise:
Digitalisierung: Ein wichtiger Pfeiler zur Nachhaltigkeit
Der Rebberg präsentiert sich nun so, dass dieser den Einsatz modernster Technologien zulässt. Die digitalisierten Flächen lassen für die Bodenbearbeitung den Einsatz von leisen, umwelt- und bodenschonenden Robotern, den Einsatz von Drohnen zur Überwachung allfälliger Krankheiten und, wenn dann nötig, eine hochpräzise, punktuelle Behandlung zu. Hilfreich dabei sind die Erfahrungen und das Know-how der GVS Agrar AG, welche schon Aufbau und Betrieb der Swiss Future Farm massgeblich begleitete und bis heute prägt. Nico Helmstetter, Bereichsleiter Projekte von der GVS Agrar AG unterstreicht das Vorhaben: «Der Stokarberg bietet eine grosse Chance für Start-up-Unternehmen, welche sich der Digitalisierung und Robotik im Weinbau widmen. Die Anlage bietet uns beste Voraussetzungen, um bei der Entwicklung zugunsten umweltfreundlicher Technologien einen grossen Schritt weiterzukommen.» Damit ist der Weg nun frei für die wichtige Biodiversität im Rebberg. Die neuen Rebstöcke sind ausschliesslich robuste Sorten, welche einen natürlich gegebenen Schutz gegen die gängigen Krankheiten wie beispielsweise den echten und den falschen Mehltau haben, womit auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln praktisch verzichtet werden kann. Dazwischen existieren unzählige ökologische Aufwertungen wie Blühstreifen, wertvolle Wiesen sowie insektenfreundliche Terrassen und Trockenmauern. Der Pächter und Bewirtschafter der Anlage, Adrian Müller aus Löhningen, zeigt sich erfreut: «Wir haben viel Herzblut in den Aufbau des neuen, schönen Rebbergs gesteckt – ich freue mich auf die nächsten Jahre und bin auch ein bisschen stolz, mit dem GVS dieses wichtige Projekt weiterzuentwickeln» Der Rebbau ist traditionell eine längerfristige Angelegenheit. Dieser setzt eine entsprechende, meistens über Jahre gehende Planung voraus. Eine erste Ernte von Trauben nach der Umgestaltung dieser Oase wird frühestens im Herbst 2025 stattfinden, was folglich im Jahr 2026 zu den ersten geplanten Weinen des geernteten Jahrgangs führen wird. Die offizielle Einweihung findet am 1. September 2023 ab 17:30 Uhr auf der Innovationsbasis «Stokarberg» im Urwerf, 8200 Schaffhausen, statt. Für sämtliche Interessierte steht der Rebberg gleichentags ab 14:00 Uhr für eine Besichtigung offen.