Food 31.10.2019

«Oft länger gut» als Mindesthaltbarkeitsdatum

Weniger Food Waste dank Too Good To Go und Schweizer Produzenten.

In der Schweiz werden jährlich 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. 10 % des Food Wastes entstehen aufgrund von Haltbarkeitsdaten. Viele ken-nen den Unterschied zwischen «zu verbrauchen bis» und «mindestens haltbar bis» nicht. «Ge-mäss einer EU-Studie wissen 53 % der Befragten nicht, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht das gleiche wie das Verbrauchsdatum ist», erklärt Lucie Rein, Country Managerin von Too Good To Go Schweiz. Dieser neue Zusatz auf ausgewählten Produkten von mehr als zehn Schweizer Produzenten soll dies nun ändern:

«Heutzutage vertrauen wir den Mindesthaltbarkeitsdaten mehr als unseren Sinnen – zu Un-recht! Deshalb wollen wir die Menschen motivieren, wieder Augen, Nase und Zunge zu nutzen, um selbst zu beurteilen, ob ein Produkt nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch geniessbar ist. So schonen wir gemeinsam die Umwelt und das Portemonnaie», erklärt Lucie Rein weiter. «Der einfache Trick lautet: schauen, riechen, schmecken und dann geniessen».

«Zu verbrauchen bis» nicht gleich «Mindestens haltbar bis»
Das «zu verbrauchen bis»-Datum ist für leicht verderbliche Lebensmittel gesetzlich vorge-schrieben. Es zeigt an, nach welchem Tag Produkte trotz korrekter Lagerung gesundheits-schädlich werden können und daher nicht mehr verzehrt werden sollten. Im Gegensatz dazu
steht das Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses ist eine Qualitätsgarantie der Hersteller für länger haltbare Lebensmittel. Es beschreibt, wie lange ein Produkt bei korrekter Lagerung seine spe-zifischen Eigenschaften mindestens behält. Die meisten Produkte sind dementsprechend über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus geniessbar.

Emmi, Cailler, Familie Hug, Hero, Knorr und weitere Produzenten an Bord
Damit die Initiative zum erwünschten Ergebnis führt, braucht es starke Vertreter aus der Le-bensmittelindustrie mit an Bord. «Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Qualitätsgarantie. Zahlreiche Konsumenten setzen dieses jedoch mit dem Verbrauchsdatum gleich und werfen die Lebensmittel nach Ablauf leider oft ungeprüft weg. Um dies zu vermeiden gibt es eine einfache Faustregel: so lange Geruch und Geschmack stimmen und keine optischen Verän-derungen sichtbar sind, kann ein Produkt in der Regel noch gegessen werden. Daher unter-stützen wir die Initiative «Oft länger gut» und werden diese auch breiter kommunizieren», so Marc Heim, Leiter Division Schweiz von Emmi. Dem pflichtet Andreas Hug, Vorsitzender der HUG AG, bei: «Wir engagieren uns zusammen mit Too Good To Go im Kampf gegen Food Waste, weil wir es vorziehen, dass unsere Gebäcke mit Genuss verzehrt und nicht verschwen-det werden».
Die Initianten sind überzeugt, dass damit das Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema Food Waste geschärft werden kann und freuen sich auf weitere Unterstützerinnen und Unterstützer.

Über Too Good To Go
Too Good To Go ist eine Bewegung gegen Food Waste. Über eine gratis App verbindet das Startup Restaurants, Supermärkte oder Bäckereien mit Nutzern, damit sie gemeinsam Le-bensmittel retten können. Die Nutzer sehen in der App, wo in ihrer Nähe die Betriebe ihre übrigen Lebensmittel anbieten, können diese anschliessend zu einem reduzierten Preis retten und zur angegebenen Zeit im Betrieb abholen. So können überproduzierte Lebensmittel doch noch verkauft werden – und jeder gewinnt: der Betrieb, die Konsumenten und die Umwelt!

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