THE GREEN MOUNTAIN - Null Fleisch, viel Innovation
Coverstories 01.02.2024

Null Fleisch, viel Innovation

Seit fünf Jahren mischt das Start-up THE GREEN MOUNTAIN die Branche mit hochwertigen Fleischalternativen auf. Kitchen Marketing Master Adriano Saccon blickt zurück und voraus.

Welches waren die wichtigsten Meilensteine in den vergangenen Jahren?

Die Einführung der Marke THE GREEN MOUNTAIN war eine der erfolgreichsten und nachhaltigsten Einführungen, nicht nur für die Firma Hilcona, sondern sie wurde auch in der Branche so wahrgenommen. Das Erfolgsgeheimnis war die Gründung eines internen Start-ups, um die gelebten Prozesse radikal zu überdenken und dem Team absolute Freiheit einzuräumen. Ein weiterer Pfeiler des Erfolgs war aber auch, dass wir im Vergleich zu einem klassischen Startup auf etablierte Strukturen im Ein- und Verkauf sowie bei der Lieferkette zurückgreifen konnten.

Was war darüber hinaus wichtig, um schnell durchstarten zu können?

Entscheidend war das enge Zusammenspiel mit unseren Gastrokunden. Durch den direkten Austausch zwischen Tischgast, Küchenchef und unserem Ambassador konnten die Feedbacks zeitnah in die Nachfolge-Produktionen miteinfliessen. So war es möglich, dass wir sechs Monate nach dem Foodservice-Launch auch im Retail durchstarten konnten. Bereits im zweiten Jahr konnten wir weitere Foodserviceund Retailmärkte im DACH-Raum erobern. Heute sind wir stolz darauf, eine der beliebtesten Marken zu sein.

«Wir sind stolz darauf,
eine der beliebtesten
Marken zu sein.»

Adriano Saccon
Kitchen Marketing Master, THE GREEN MOUNTAIN

Welches war das erste Produkt, das Sie auf den Markt gebracht haben?

THE GREEN MOUNTAIN-Burger war unser erstes Produkt. Es wurde in enger Kooperation mit den ZFV-Unternehmungen im Rahmen ihres Firmenjubiläums und eines Nachhaltigkeitstages lanciert. Damals trug der Burger die Bezeichnung «blutiger Burger». Der Markt war bereits durch diverse innovative Player geprägt, überwiegend aus den USA. Unser Anspruch war es, nicht nur stärker auf den Schweizer Geschmack einzugehen und vor Ort zu produzieren, sondern auch Foodservice- Prozesse in die Entwicklung miteinzubeziehen. So waren wir der erste lokale Anbieter auf dem Markt und konnten mit dem USP «Auf den Garpunkt genau servieren» einen neuen Massstab bei Vegi-Burgern setzen, welcher dem Fleischpatty in nichts nachstand.

 

 

Bekommt man den Burger noch nach dem Originalrezept?

Der Burger wird punkto Küchenprozesse, Nutrition & Taste stets weiter optimiert. Das Ende ist noch lange nicht erreicht, wir sind hier in engem Austausch mit unseren Kunden und prüfen regelmässig neue Rohwaren- respektive Produktionsoptionen.

Warum ist es heute wichtig, qualitativ hochwertige Fleischalternativen anzubieten?

Überzeugende Fleischalternativen sind nicht nur bei Veganern und Vegetariern ein Wachstumsmarkt, wie viele Gastronomen immer noch glauben, sondern vor allem bei Flexitariern. Diese wollen ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren, ohne jedoch auf ihr gewohntes Essverhalten zu verzichten. Wer vor dem Hintergrund dieser Entwicklung immer noch auf lieblose Alternativgerichte wie reine Gemüse- und Kartoffelteller ohne pflanzliche Eiweissquelle setzt, holt die Gäste von heute kulinarisch nicht mehr ab.

Welchen Mehrwert bietet THE GREEN MOUNTAIN der Gastronomie?

Wir verstehen uns als 360-Grad-Lösungsanbieter und unterstützen die Gastronomie mit einer starken, authentischen und glaubwürdigen Marke, welche bis zum Tischgast sichtbar gemacht werden soll. Zudem bieten wir ein Vollsortiment und haben die Alternativen zu den beliebtesten Fleischstücken der Schweiz: weisse und rote Bratwurst, Burger, Steak, Poulet, Hack, Geschnetzeltes, Ragout, Kebab und Schnitzel. Diese Artikel sind über den nationalen und regionalen Gastrofachhandel breit distribuiert.

Wie ist die Resonanz auf Ihre Fleischalternativen?

Neukunden sind immer wieder verblüfft über die Qualität, welche wir bereits heute anbieten können. Durch die Veredelung in der Küche ist im fertigen Gericht kein Unterschied mehr zum Fleischgericht zu erkennen. Und genau dies wollen wir erreichen: alle Gäste an einen Tisch bringen, egal ob Flexitarier, Vegetarier oder Veganer. Einzig das Servicepersonal ist nicht immer amused über unserer Qualität. Oft gibt es Rückfragen, ob das Produkt wirklich vegan oder vegetarisch sei. Deshalb bieten wir unseren Partnern eine Vielzahl von kostenlosen Branding-Optionen, um dem Service die Differenzierung zu vereinfachen.

Hand aufs Herz. Welche Produkte haben es nicht zum Erfolg geschafft?

Im Gegensatz zum Retail sind bei uns aromatisierte Produkte wie die Curry Chunks oder das Paprikasteak komplett gefloppt. Gastronomen wollen sich in ihrer Kreativität nicht einschränken lassen. Wir setzen deshalb auf Produkte, welche vielfältiger einsetzbar sind. Mit denen Köchinnen und Köche ihre eigene Note einbringen können, egal ob sie ein klassisches Schweizer Gasthaus betreiben, ein Asia-Restaurant, ein Szenelokal oder einen Imbiss.

«Neukunden sind immer
wieder verblüfft über die
Qualität, welche wir heute
bereits anbieten können.»

Adriano Saccon

Der Trend geht dahin, dem Küchenpersonal noch mehr Freiheiten einzuräumen, auch wenn dies angesichts fehlendem Personal paradox erscheint. Die kulinarische Linie der Location muss auch beim Fleischersatz gewahrt werden können. Wichtig ist zudem, jedem das richtige Produkt oder den richtigen Support liefern zu können. Denn ein Lieferservice hat andere Ansprüche als ein À-la-carte-Restaurant.

Auf welche weiteren Food-Innovationen können sich Gastronominnen und Gastronomen freuen?

Für unseren Burger wird es in diesem Jahr zwei tolle Innovationen geben, die auf die wesentlichen Bedürfnisse der Küchenchefs und der Kunden eingehen. So viel sei verraten: Die erste Neuheit werden wir der Food-Service-Fachwelt auf der Hamburger Internorga, einer der wichtigsten Leitmessen, präsentieren.

Welches Ihrer Produkte schmeckt Ihnen am besten?

Der Burger, ich bin ein Heavy User und brauche in diesem Segment kein Fleischprodukt mehr. Ich kann den Burger mal durchgebraten, mal medium bestellen und die Resultate aus der Küche überzeugen oft mehr als beim Fleisch. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie unsere Gastropartner die Produkte inszenieren und mit wie viel Liebe und Kreativität sie serviert werden.

JUNGE UND BEKANNTE MARKE

THE GREEN MOUNTAIN bietet seit 2019 pflanzliche Fleischalternativen an. Das aus einem jungen, zehnköpfigen Team bestehende Start-up hat seinen Sitz in Landquart GR mit Blick auf den grünen Hausberg Vilan. In kurzer Zeit hat sich THE GREEN MOUNTAIN als Marke etabliert – mit schmackhaften und qualitativ hochwertigen Produkten, die mit einem kleinen ökologischen Fussabdruck produziert werden.