Nachhaltige Zucchetti -  Jasmin Thalmann im Interview
Business-Praxis 14.08.2023

Nachhaltige Zucchetti - Jasmin Thalmann im Interview

Wenn ein kleiner ökologischer Fussabdruck im Mittelpunkt steht, ist die Zucchetti nicht weit. Sie eignet sich bestens für den regionalen Anbau, was auch Transportwege verkürzt.

Zucchetti sind langweilig? Von wegen! Kaum ein anderes Gemüse ist so vielseitig einsetzbar. Hinzu kommt, dass es leicht und bekömmlich ist. Es ist also die ideale Zutat für ein unbeschwertes Sommermenü. Jasmin Thalmann, Kursleiterin bei Chochhandwerk Gossau und Teammitglied der Swiss Culinary Creators, zeigt, was alles in Zucchetti steckt.

Jasmin Thalmann, aus welchen Zutaten besteht Ihr Gericht fürs Gastrofacts-Titelbild?
Fürs Covergericht habe ich mich für Tarte von Zucchetti und Kartoffeln mit Kräuterpesto entschieden. Warum haben Sie Zucchetti gewählt? Das Gemüse ist vielseitig einsetzbar und sehr bekömmlich. Es lassen sich daraus viele leichte und zeitgemässe Gerichte zaubern.

Was macht Ihr Gericht besonders nachhaltig?

Ich baue Zucchetti in meinem Garten an. Die Gemüsesorte ist äusserst robust und einfach zu bewirtschaften. Zudem verkürzt der Eigenanbau Transportwege und es wird weniger Verpackung benötigt. Dies macht den ökologischen Fussabdruck kleiner.

Legen darauf auch die Gäste Wert?

Ja, die Nachfrage nach regionalem und saisonalem Gemüse steigt.

Werden darüber hinaus vermehrt vegetarische und vegane Gerichte auf der Speisekarte erwartet?

Das ist eindeutig der Fall. Als Köchin finde ich es zudem wichtig, sorgsam mit den Rohstoffen umzugehen und vom Blatt bis zur Wurzel alles zu verwerten. Dieses Leaf-to-Root-Prinzip ist weit mehr als ein Modetrend.

 

Die Zahl der «Flexitarier» steigt in der Schweiz. Das heisst, dass die Gäste weniger, aber immer noch Fleisch konsumieren. Worauf gilt es bei Fleischgerichten zu achten?

Das Fleisch sollte vom Dorfmetzger oder direkt vom Landwirt bezogen werden. Das verhindert lange Tiertransporte und man weiss im Idealfall, wie die Tiere aufgewachsen sind und gehalten wurden. Diese Rückverfolgbarkeit wird wichtiger.Die Nachfrage nach pflanzlichen Fleischalternativen ist ebenfalls gestiegen. Deshalb habe ich auch damit eine Rezeptvariante kreiert.

Haben Sie noch mehr Tipps für umweltschonende Gerichte?

Vermehrt saisonal und regional denken und mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten, zudem keine zu grossen Gerichte anbieten und lieber eine kleinere Speisekarte mit ausgesuchten Zutaten ausarbeiten.

SWISS CULINARY CREATORS

Der Schweizer Verein für Köche, Restaurantfachleute und Berufsbildner engagiert sich für die Nachwuchsförderung. Er ist mit seinem Kochteam an internationalen Wettbewerben vertreten. Der nicht gewinnorientierte Verein ist zudem exklusiver Kochpartner von Gastrofacts.
www.culinary-creators.ch