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GASTROFACTS-REPORTAGE GASTRONOMIE | 043 Ein DJ in NYC: Oliver Stumm im Café Select, das er gemeinsam mit Dominique Clausen gegründet hat. In dieser Millionenstadt bleibst du immer ein kleines Würschtli. «Wir wollten vor allem nicht trendy sein» Erreicht hat er seit seiner Übersiedlung nach Big Apple einiges: Er hat sein eigenes Musik-Label geschaffen, seine eigene Plattenfirma gegründet und vor drei Jahren das «Café Select» eröffnet. «Ein paar Freunde und ich hatten einfach Lust, mal etwas Neues zu machen», erzählt Stumm. Als ein Lokal in ihrer «Neighborhood» frei geworden ist, ist aus der Idee das Select geworden. Allerdings seien plötzlich nur noch Dominique Clausen und er übrig gewesen, als das Ganze konkret wurde. «Das war anfänglich nicht der Plan, genauso wenig, dass ich es führe, aber das ist jetzt halt so», sagt Stumm und lehnt sich entspannt zurück. Dann schaut er sich in seinem Lokal um und erzählt, nicht ohne Stolz, wie er den Raum konzipiert, gebaut und eingerichtet hat, zusammen mit seinem guten Freund Clausen. Mit vielen Details, die alle ihre Geschichte haben: von der überdimensionalen Rolex mitten im Lokal bis hin zu den alten Partyplakaten auf dem WC. Auch wenn vieles schweizerisch anmutet und der Name des Lokals an das ehemalige Café am Zürcher Limmatquai erinnert, das Select ist kein rein schweizerisches Restaurant. «Wir wollten ein Bistro, das Gerichte aus dem Raum Schweiz und Europa anbietet», sagt Stumm. Doch die Art des Essens sei für den Erfolg nicht so wichtig ­ zumindest solange die Qualität stimme. Und auf die lege man im Select grossen Wert. Viel wichtiger als der kulinarische sei der soziale Aspekt ­ also wie Atmosphäre, Musik und Publikum aufeinander abgestimmt sind. «Wir wollten ein Lokal, in das die Leute aus der Nachbarschaft kommen, um bei einem Kaffee in aller Ruhe Zeitung zu lesen, um etwas zu essen, Freunde zu treffen oder spätnachts noch einen Schlummertrunk zu trinken. Gemütlich sollte es sein und auf keinen Fall trendy.» Trendlokale gebe es in New York schon zu viele; und die wenigsten überleben. Von ganz oben nach ganz unten Eine Kultur geprägt, das hat Oliver Stumm schon. In den 80er-Jahren spielte er als erster DJ House-Musik ­ so nebenbei, um sich während seines Mathestudiums Geld zu verdienen. Er organisierte in Zürich legendäre Tanzfeten ­ legale und illegale ­ und etablierte sich als Pionier der Zürcher Partyszene. Er war Lokalmatador und konnte überall spielen, wo er wollte. Stumm war ganz oben. Dann zog der in Boston geborene Schweizer 1991 nach New York, um alles über Musik zu lernen, Produzent zu werden und als Nobody wieder ganz unten anzufangen. «Das musste sein. Ich wollte nicht als arrogantes Arsch enden», sagt Stumm. Hierher zu kommen, sei wichtig gewesen für ihn und habe ihn zu einem besseren Menschen gemacht. «In dieser Millionenstadt bist und bleibst du immer ein kleines Würschtli, ganz egal, was du erreichst.»


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