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INHALT:

GastroFacts-Reportage GASTRONOMIE | 039 Kein argentinisches Lokal ohne Musik. Abstecher Richtung Altstadt und steuern das ehemalige Zentralgefängnis an. Unter Luzernern besser bekannt als der «Knast». DAS VERHEXTE ZENTRALGEFÄNGNIS Der Knast im Grabenhof hat eine lange, bewegte Vorgeschichte ­ und bewegt ist auch die Gegenwart. Im Ehemaligen Zentralgefängnis wollten Investoren ein völlig neues Konzept für junge Touristen aufziehen. Schlafen in ehemaligen Zellen! Ein Gefängnishotel mit Bar und Club im Erdgeschoss. Es funktionierte nicht. Das Hotel verschwand, der Club und die Bar blieben. In der Bar gaben sich Betreiber die Klinke in die Hand. Nicht zum Vorteil des Rufes dieser Location. Bis vor Kurzem führt der 28-jährige Klaus Oberholzer die Bar unter dem Namen El-Rincon-Inhaber Andres Ricalde gefällts in Luzern. «EINE LOCATION WIE EINE WG ­ ABER OHNE PUTZPFLICHT» Freundeskreis. «Es wäre natürlich von Vorteil, an einem Ort ohne zweifelhafte Vorgeschichte etwas aufzuziehen», sagte der Zürcher vor wenigen Wochen zum Schreibenden. Inzwischen ist auch diese Episode Geschichte: Kurz vor Erscheinen dieser GastroFacts-Ausgabe machte der Freundeskreis dicht. Schuld sollen Unstimmigkeiten bezüglich Mietobjekt sein. Klaus Oberholzer hat je doch noch ein Standbein. Im Juli öffnete er das Lokal Nummer 23 neben der Baselstrasse. «Es soll ein Ort sein für Leute, die eine WG-Party veranstalten wollen, aber ohne die eigene Bude aufs Spiel zu setzen.» In der Loft mit 23 Plätzen kann der Gast bei Bedarf selber kochen. «Wir haben mehrere Störköche, die man mitbuchen kann.» Im Nummer 23 sollen aber auch Partys und Fotoshootings möglich sein. «Das Konzept muss sich erst noch entwickeln», weiss Oberholzer und zeigt sich auch zuversichtlich, was das Potenzial von Luzern betrifft: «Da ist noch viel möglich. Im Angebot fehlt zurzeit vor allem die Tiefe ­ die Spezialitäten.» Nebenbei präsidiert Klaus Oberholzer den Verein Gastroheadz, ein Netzwerk junger Gastronomen. «Wir sind ein Verein, der junge Selbständige und Entscheidungsträger aus der gesamten Wertschöpfungskette der Gastronomie und Lebensmittelbranche zusammenführt.» Weitere Gastrobetriebe sind in Planung. «Ich denke, dass das Zukunft hat: Man führt mehrere kleine und vom Konzept her klar unterschiedliche Lokale und legt die Administration zusammen.» LETZTE STATION: BASELSTRASSE Das Quartier um die Baselstrasse löst in vielen Luzernern immer noch Gänsehaut aus. Der Ruf als Hochburg der Kriminalität, als Einwandererquartier und als Drogenumschlagplatz mit Polizeirazzien hält sich hartnäckig. Diese Zeiten sind vorbei. Heute ist es ein sehr lebhaftes Quartier. Die Mietzinse, die auch in Luzern angezogen haben, sind noch vergleichsweise tief. Die Zeitung 20 Minuten titelte im Mai: «Problemquartier wird zur Ausgangsmeile.» Das triffts. Einer der ersten, welcher das Potenzial der Baselstrasse erkannt hat, war der Berliner Sascha Welz, der 2007 die Gewerbehalle eröffnete ­ ebenfalls eine ehemalige Quartierbeiz. Weitere folgten, darunter die Kulturbar Ulkulturum. Die Gewerbehalle ist eine Mischung aus Club und Café, je nach Uhrzeit. Sascha Welz ist seit 20 Jahren in Luzern aktiv. Angefangen hat er in der Sedel Bar. Es folg te Betrieb auf Betrieb. Mit dem Parterre eröffnete in den 90er-Jahren eines der ersten Schweizer Internetcafés. Seine Ufschötti Bar bringt in Zusammenarbeit mit dem Verein Pro Ufschötti mehr Leben, Licht und Sicherheit in die Parkanlage am See. VOM RAND IN DIE MITTE Die Ausgehmeile der Neustadt dehnt sich stetig aus Richtung Baselstrasse. Die Eingemeindung Littaus verstärkt diesen Prozess. Die Peripherie wird zum neuen Zentrum. Und es wird kaum das letzte Quartier bleiben. Mit dem Gebiet Reussbühl, neben dem Verkehrsknotenpunkt Seetalplatz, liegt eine der grössten Baubrachen der neuen Stadt im Tiefschlaf. Das wird sich ändern: Reussbühl soll in einem Masterplan überbaut werden und zu einem florierenden Quartier werden. Dies zumindest versprechen die zahlreichen Befürworter der Fusion zwischen Littau und Luzern. Hält der Trend an und weitere Agglomerationen fusionieren mit der Stadt, wird Luzern früher oder später die viertgrösste Stadt der Schweiz. Das dürfte auch gastronomisch sehr positive Auswirkungen haben. ZUM AUTOR Lukas Scharpf Der freie Journalist schreibt u.a. für die Neue Luzerner Zeitung. lukas.scharpf@gmail.com


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