Network 20.01.2019

Feuerring am Designer`s Saturday 2018 in Langenthal/Bern

Feuerring installierte am diesjährigen Designer’s Saturday in Langenthal, Bern ein dreiteiliges IdeenReich. Bespielt wurde der gesamte Platz vor der Alten Mühle: Das ausdrucksstarke Gebäude „Mühle Langenthal“ mit seinem gepflasterten Vorhof samt Brunnen zeigte sich als prädestinierter Ort für Versammlung und Geselligkeit.

IdeenReich 

Rund um ein grosses Feuer, gefasst in einem überdimensionalen Feuerring, der mit Meterspalten befeuert wurde, fanden sich zahlreiche Stahlkuben zum Verweilen und Sinnieren. Musse für schöpferisches und gestalterisches Denken finden, sich wärmen, ins Feuer schauen, den lodernden Flammen folgen, den Gedanken freien Lauf lassen unter dem offenen Himmel an einem Ort alter Geschichte. So sollte kreatives Denken angeregt werden. Nachvollziehen, wie Kreatives, wie Kunst, wie Design entsteht; nämlich als Samenkorn, in unser aller Köpfen. Ein Funken, der um den Feuerring aufgenommen und zu einem Flammenspiel werden kann. Weiter genährt durch das Wissen anderer Generationen und durch die eigenen Visionen für das Morgen.

Reich an Ideen: Stefan Wiesner 

In seiner reduzierten „Feuerring-Küche“ faszinierte Gourmetkoch Stefan Wiesner mit Team. Wiesner ist unter dem Namen „Der Hexer aus dem Entlebuch“ bekannt; er ist höchst kreativ, arbeitet experimentell, unerwartet und provokativ und gilt als einer der kreativsten Köche der Schweiz. Über den Sommer 2017 kochte Wiesner ein 8-Gang-Menu ausschliesslich auf Feuerringen. Sein „Keltisches Fest am Feuer“ mit Gerichten wie die „Fünf Farben und Geschmäcker des Feuers“ oder „Feuerbaum als Esserlebnis“ machen ebenso neugierig wie das Glacé aus frisch geschlagenem und geröstetem Arvenholz. Sie sind Ausdruck der Tiefe der Auseinandersetzung mit der Natur, der dort bereitstehenden Nahrungsmittel und dem respektvollen Umgang damit.

Am Designers Saturday zeigte „der Hexer“, wie reduziert Ideenreichtum sein kann. „Wurst, Kartoffeln und Senf“ klingt einfach und ist dann überraschend komplex. Der interessierte Besucher konnte den gesamten Prozess der Wurstherstellung verfolgen; vom Zerkleinern des Wollschweines, über das Würzen der gewolften Masse mit Arvennadeln, dem Aufziehen in den Darm bis hin zum Genuss der auf den Feuerringen grillierten frischen Würste mit Kartoffeln aus der Kohle und schwarzem Arvenkohlensenf. Ein Destillat aus Arvenholz vervollständigte durch olfaktorischen Sinnesgenuss. Wiesner stand am Mühleweg in der Feuerringküche Rede und Antwort und ermöglichte so einen Blick hinter die Kulissen der Gourmetküche. Sichtbar und geniessbar wurde, dass Einfachheit die Basis von Luxus ist. Und dass Ideenreichtum mit Reduktion auf Wesentliches zu tun haben kann.

Reich der Ideen: In die Höhe bauen 

Die unbebaute, grosse Wiesenfläche, sich selbst überlassen und dadurch kraftvoll in seiner ursprünglich bewachsenen Präsenz war das Reich, welches Feuerring für seine visionäre Höhenbaute zur Verfügung stand. Verspielter aber ernsthafter Umgang mit schwerer Materie, die leicht und schwebend wirkt und nach oben strebt. Feuerringe wurden auf den Kopf“ gestellt, um neue Perspektiven, neue Blickwinkel zu ermöglichen.

Die Jury des Designer’s Saturday honorierte die Installation von Feuerring mit dem Award „special mention“. Jurorin Karin Schulte in ihrer Laudatio: „Feuerring, Schweizer Hersteller von grossen, reduzierten Stahlblech-Feuerschalen, auf denen man grillen kann, präsentiert sich rund um die Alte Mühle. Auf der grossen, freien Wiese im Kreuzungszwickel steht eine Art Hochregallager, in welchem unterschiedliche Feuerring-Formen ausgestellt werden. Der Besucher läuft unter dem Hochregal durch und sieht die schweren Schalen in neuem Blickwinkel, mit neuer Perspektive.

Der gepflasterte Platz vor der alten Mühle mit seinem Steinbrunnen ist geradezu prädestiniert für ein grosses Feuer. Hier steht ein eigens für diesen Ort angefertigter, riesiger Feuerring. In diesem Feuerring werden Meterspalten verfeuert, die – ästhetisch zu Stössen gebunden – mit einem passenden Fahrzeug antransportiert werden. Auf einfachen Hockern aus gekantetem Stahlblech (in drei Grössen und damit ineinanderschiebbar), belegt mit Schaffellen, können die Besucher rasten, in die lodernden Flammen schauen, entspannte Gespräche am Feuer führen und den Snack geniessen, der vor dem Eingang zum Pressebüro von Stefan Wiesner, einem prämierten Spitzenkoch, der auch als „Hexer vom Entlebuch“ bekannt ist, zubereitet wird. Stefan Wiesner baut eine unerwartete, fast provokative Produktionskette vom Schwein zur Wurst, die er dann auf mehreren Feuerringen grillt. Er zerlegt vor Ort ganze Schweine und verarbeitet sie komplett zu Wurst, die er mit kleingehackten Arvennadeln würzt. Dazu gibt es einen schwarzen Senf mit Kohle aus dem Holz der Arve sowie im Feuer gegarte Kartoffeln mit Sauerrahm. Selbst das Papier, auf dem das Essen gereicht wird und die Spiesse aus Produktionsresten von Schindeln oder auch die beschrifteten Stellen, die weitere Informationen an den drei Orten bereitstellen, sind bis ins kleinste Detail durchdacht: sie sind ebenfalls aus Stahlblech, beleuchtet und fein beschriftet. Es entsteht ein sehr poetischer Zusammenklang von Produkt, Geruch, Geschmack, sozialem Beieinandersein. Es ist eine sinnliche Erfahrung, fast mit archaischer Kraft.“
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VON:
KA BOOM media