Ab Mitte August bietet die Appenzeller Alpenbitter AG wieder Führungen für Besucherinnen und Besucher an. Die lokale Künstlerin Vreny Eugster hat die Tür zur legendären Kräuterkammer mit den 42 Kräutern neu bemalt.
Sie ist in der Region bekannt – und ganz besonders bei der Appenzeller Alpenbitter AG: Für das Familienunternehmen malte Vreny Eugster im Jahr 1984 Bilder aller 42 Kräuter, die im Appenzeller Alpenbitter enthalten sind, und verzierte einen antiken Schrank. 2001 bemalte sie die Tür der Kräuterkammer ein erstes Mal. «Bei der ersten Anfrage war ich noch etwas unsicher, aber natürlich enorm stolz», erzählt sie. «Das Malen der Kräuter und Schriften hat mir dann sehr viel Freude bereitet.» Deshalb sagte sie auch sofort zu, als die Appenzeller Alpenbitter AG sie im vergangenen Jahr erneut für die Bemalung der Tür anfragte. Die Rückkehr in die Kräuterkammer war für Vreny Eugster auch eine Rückkehr zur Bauernmalerei. Denn in der Zwischenzeit ging sie künstlerisch neue Wege.
Bekannt wurde Vreny Eugster in den 1980er-Jahren durch ihre «Devisli». Diesen traditionellen Innerrhoder Weihnachtsschmuck modellierte sie von Hand aus Zuckerteig und bemalte ihn mit Motiven aus dem bäuerlichen Leben. Der Aufwand war gross, die Nachfrage riesig. «Ich war das ganze Jahr über dran», sagt Vreny Eugster, «und das während mehr als 30 Jahren.» Dann hatte sie Lust auf Neues, besuchte Kurse an der Kunstgewerbeschule und begann, intuitiv zu malen, ganz Verschiedenes. Ihre Bilder zeige sie an mehreren Ausstellungen. Farben sind ihre Leidenschaft, eine zweite ist die Natur. Beides ist in nun in die Gestaltung der beiden Türflügel der Kräuterkammer eingeflossen.
Vreny Eugster hatte freie Hand und erarbeitete mehrere Entwürfe für die Tür. Nun hat sie neben verschiedenen Kräutern auch eine grosse Blume mit Wurzelknolle und Samen auf den gelben Grund gemalt. «Sie symbolisiert das Wunder der Natur», erklärt sie. «Das ist wunderschön zu malen. Und wenn ich dran bin, kann ich fast nicht mehr aufhören.» Zwischendurch brauche sie aber doch Pausen. Und dann gehts raus in die Natur.
1902 legten Emil Ebneter und Beat Kölbener den Grundstein für die heutige Appenzeller Alpenbitter AG. Sie gründeten eine Spirituosenhandlung und schufen ein Kräuterprodukt von besonderem Geschmack, das damals von den Ärzten sogar als Heilmittel empfohlen wurde: den Appenzeller Alpenbitter. Nach wie vor ist der Appenzeller Alpenbitter die wichtigste Marke des Unternehmens mit Sitz in Appenzell. Zudem produziert der Familienbetrieb heute weitere Qualitätsprodukte unter Einhaltung von FSSC 22000. Verschiedene Markenvertretungen für die Schweiz runden das Sortiment ab. Als Arbeitgeberin im bevölkerungsmässig kleinsten Kanton der Schweiz beschäftigt die Appenzeller Alpenbitter AG rund 40 Mitarbeitende. www.appenzeller.com